Wer schöne Fotos von seiner Wohnung und DIY-Projekten veröffentlichen will muss seine Wohnung aufräumen. Derzeit gibt es bei uns viel zu viel vollgeräumte Bereiche.
Unter anderem lagern 6 Umzugskisten am Dachboden, die meine alte Diplom-Installation beinhalten und der Entsorgung harren.

Kein Angst -sie besteht aus mit 2012 verschiedenen Fragen bedrucktem Papierbändern, die ich mit Klebeband zu einer Art Vorhang geflochten habe. Das Material ist also ungefähr ebenso viel wert wie die Umzugskartons in denen es lagert.
Es war allerdings viel Arbeit und die Entwicklung dieses Projekts verbinde ich mit vielen schönen Erinnerungen. Ein Prototyp mit den meisten Fragen wurde im Sommer in Finnland entwickelt, meine Cousine und ich schnitten in hellen Sommernächten auf der Veranda Streifen für den Prototyp händisch zu.





Bevor das Papiergeflecht entsorgt wird möchte ich die übrig gebliebenen Teile noch einmal präsentieren, sonst bringe ich das nicht übers Herz. Unser Hof bietet sich an, das Geflecht war immer schon im Hinblick auf eine helle Umgebung mit viel Licht und Schatten entworfen. Yes, pun intended.
Titel der Diplomausstellung war “Portrait of a Woman as a Young Artist” – in Anspielung auf einen Joyce Roman – und reflektierte meine Situation am Ende des Malereistudiums.
14 Jahre später würde ich mir die Fragen ganz anders stellen. Da ich die Gewebeteile neu zusammenstellen muss, werde ich wahrscheinlich Farbakzente setzen und Antworten dazu flechten.

Der Ausschnitt zeigt den Zustand jetzt. Die braunen Flecken sind dem Brandschutzspray geschuldet, den ich verwendet habe, um es in der Aula der Uni aufhängen zu dürfen.
Von der Finissage zum Hof-fest
Doppelter Anlass
Einmal noch aufhängen, dann entsorgen. So die erste Idee der Diplomverabschiedung. Sommerparties sind viel netter als Winterparties und Fotos im Freien sind auch viel schöner. Außerdem wäre das eine gute Gelegenheit endlich wieder Freunde einzuladen und zu feiern.
Nach Konsultieren des Kalenders kristallisiert sich ein einziger Termin heraus, der genau (die Lehrerin zählt konzentriert an den Fingern ab) 6 Monate vor meinem Geburtstag liegt, vor meinem 50. Geburtstag noch dazu. (Die Lehrerin kann es kaum fassen).
Einladungen
Yikes. Na, dann. Ich habe seit meinem 30er kein größeres Geburtstagsfest veranstaltet und generell kaum jemals eine Party, also hänge ich mich kurzentschlossen vor Facebook und Co. und schreibe Familie und alte Freunde an.
Ich bin freudig überrascht: beinahe alle antworten rasch und wollen kommen. Ich kann es kaum erwarten im warmen Hof zu sitzen, kalte Getränke zu trinken und Erinnerungen aufzufrischen, sowie über die Flüchtigkeit des Lebens zu sinnieren.
Partyplaning for lazy people
Allen Party-Planungsratgebern auf Pinterest zufolge habe ich somit spontan die ersten 4 – 5 Schritte der gelungenen Planung ohne lange Überlegung abgehakt:
– Anlass: Halbgeburtstag
– Gäste: Alte Freunde und Familie
– Ort: Hoffest/Gartenparty
– Deko: Diplom
– Charakter: Ich bin dabei, also wird es sehr casual.
Übriggeblieben sind:
– Farbschema (haha!)
– Getränke und Essen
– Sitzgelegenheiten und Tische,
– eventuell Spiele oder Aktivitäten
und Überlegungen für den Schlechtwetterfall.

Dem Schrank sei dank ergibt sich das Farbschema eigentlich von selbst: Gelb für den Sommer und Blau für den Himmel, das Wasser und für die angenehme Kühle im Schatten. In der Stadt ist es vermutlich Ende Mai schon richtig heiß. Am frühen Abend wenn die Sonne hinter den Häusern verschwindet wird es im Hof dank der Hochbeete und kleinen Bäume angenehm, vor allem nachdem man die Pflanzen ausgiebig gegossen hat, das möchte ich ausnutzen. Es ist das beste Wochenende für ein Hoffest, sofern das Wetter mitspielt.

Ein Fest im Hof, das geht kaum ohne Grillen. Zurecht wären unsere Gäste enttäuscht, wenn ich diese Möglichkeit auslasse. Salate, veganer Eintopf, Fladenbrot und Bratwürste werden den Kern der Speisen ausmachen.
Auch die Getränke ergeben sich fast von selbst: Bier ist bei mir selbstverständlich, neben Kaffee gibt es sonst kein Getränk, dass ich so gern mag. Wir sind in Wien, Weißwein ist also ein Muss, viel trockener Bioweißwein und Mineralwasser für “Sommerspritzer”.
Für die Frivolen unter uns ein Schuß Hollunderblütensirup und Minze – ein “Hugo”. Ich stell auch einen Lavendelsirup dazu, dann kann man ausprobieren, welchen Sirup man bevorzugt. Pinterest ist voll von hübschen Flaschen mit Kräutern, Blüten und Obst.

Außerdem darf Grapefruitlimo nicht fehlen – einfach weil sie so verdammt gut ist – und vor allem in der Mischung mit Gin praktisch DAS Finnisches Nationalgetränk (außer Kaffee). Aber das ist eine andere Geschichte.

Und last but not least: Infused Water, so leicht vorzubereiten, so billig, so gesund, so hübsch und so gut. Und für die Traditionalisten Orangensaft und Apfelsaft.

Tische, Sitzgelegenheiten und Schlechtwetteralternative werde ich bei meinem nächsten Partyvorbereitungsblogebeitrag (Deutsch – zusammengesetzte Nomen – try saying this 49 times fast) nachreichen, auch diese Überlegungen ergeben sich logisch aus dem Vorhandenen und Nötigen.
Da ich die Torte und somit auch die “49 und eine halbe Kerze” auslasse, habe ich einen Bierdeckel entworfen, der mein Alter auf eindrucksvolle Weise illustriert. Bei der Gestaltung hat sich offensichtlich die Grundschullehrerin in mir durchgesetzt, das ist auch ein nettes Kommentar zu meinen Fragen als Künstlerin wie ich finde.


Außerdem bin ich irgendwie bin ich stolz: Was hab ich alles hinter mir!
Und wieviele Jahre sind das eigentlich? Unglaublich!
“You are here” bezieht sich hauptsächlich auf meine lieben Gäste (beziehungsweise auch auf deren Getränk 😊). Ich kann es kaum erwarten mit ihnen zu tratschen, zu trinken, zu lachen und zu essen.
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